Nvidia-CEO: Niemand soll dank KI mehr programmieren müssen

Nvidia-CEO Jensen Huang hat sich zur Bedeutung von Informatik und Programmierkenntnissen geäußert. KI hält er für den Programmierer-Ersatz.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 282 Kommentare lesen
Nvidia mit Begrünung

(Bild: Michael Vi/Shutterstock.com)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Jan Mahn

Sollten junge Menschen Programmieren und die Grundlagen der Informatik erlernen? Nvidia-CEO Jensen Huang hat eine provokante Antwort auf diese Frage. Auf dem World Governments Summit in Dubai erklärte er in einer Podiumsdiskussion, dass er eine andere Sicht auf die Dinge habe als die meisten seiner Vorredner. Aus seiner Sicht sei Programmieren künftig nicht mehr so wichtig.

"Es ist unsere Aufgabe, Computertechnik so zu bauen, dass niemand mehr programmieren muss und dass die Programmiersprache menschliche Sprache ist", sagte der Firmenchef. Die Branche stehe kurz vor einem Zeitalter, in dem man Computern in natürlicher Sprache ein Problem beschreibt und eine Lösung bekommt.

Während der CEO auf der Bühne in Dubai sprach, eilte die Aktie seines Unternehmens von Alllzeithoch zu Allzeithoch, beflügelt von der Erwartung, dass der Hersteller am Geschäft mit KI-Chips in diesem bevorstehenden Zeitalter noch kräftiger verdient als heute schon. Vor diesem Hintergrund sind Huangs Aussagen zur Zukunft der Programmierung einzuorden: Zu den Aufgaben des Nvidia-Chefs gehört es in diesen Zeiten nicht nur, die Weiterentwicklung von KI-Hardware voranzutreiben. Er muss auch stetig dafür sorgen, dass die Begeisterung und die Erwartungen an KI auf hohem Niveau bleiben und den Hype anfeuern.

Der Nvidia-Kurs kennt schon seit Anfang 2023 nur eine Richtung: Von 140 US-Dollar Anfang 2023 stieg der Kurs auf 788 US-Dollar. Allein zwischen 1. Januar 2024 und 26. Februar stieg er von 481 auf 788 US-Dollar. Zwischendurch erreichte das Unternehmen eine Marktkapitalisierung über 2 Billionen US-Dollar.

Mit den Erfahrungen von Softwareentwicklern, die bereits KI-unterstützt entwickeln, decken sich die Aussagen von Huang, nach denen die KI demnächst den Job des Entwicklers allein übernehmen könnte, noch nicht. Produkte wie der GitHub Copilot leisten zwar durchaus nützliche Hilfe bei repititiven Aufgaben, schreiben Boilerplate-Code und ersparen Suchen nach Code-Schnipseln per Suchmaschine. Sie machen aber keine Anstalten, Entwickler überflüssig zu machen.

(jam)